Welche Tätigkeitsgruppen gibt es für MFAs? Ein Überblick über Aufgabenfelder & Qualifikationen

Medizinische Fachangestellte übernehmen in der Praxis vielfältige Aufgaben – von Verwaltung und Patientenbetreuung bis hin zu spezialisierten medizinischen Tätigkeiten. Unser Überblick zeigt, wie die Tätigkeitsgruppen strukturiert sind, welche Qualifikationen erforderlich sind und welche Entwicklungsperspektiven sich daraus ergeben. Jetzt informieren bei medatixx!
Welche Tätigkeitsgruppen gibt es für MFAs? Ein Überblick über Aufgabenfelder & Qualifikationen

Die systematische Einteilung der Tätigkeitsgruppen für Medizinische Fachangestellte bildet das Fundament einer effizienten Praxisorganisation. Diese strukturierte Kategorisierung ermöglicht es Arztpraxen, die vielfältigen Aufgaben ihrer MFAs optimal zu koordinieren und gleichzeitig die fachlichen Kompetenzen des Praxispersonals gezielt weiterzuentwickeln.

Im modernen Gesundheitswesen nehmen die Tätigkeitsfelder der MFAs eine immer bedeutendere Rolle ein. Von der Patientenbetreuung über die Praxisverwaltung bis hin zu medizinischen Assistenzaufgaben – die verschiedenen Aufgabenbereiche erfordern nicht nur unterschiedliche Qualifikationen, sondern auch eine klare Strukturierung der Verantwortlichkeiten. Dieser Artikel zeigt auf, wie die verschiedenen Tätigkeitsgruppen in der Praxis ineinandergreifen und welche Perspektiven sich daraus für MFAs ergeben.

 

Die Grundlagen der MFA-Tätigkeitsgruppen verstehen

Basierend auf den Richtlinien der Bundesärztekammer gewährleistet die strukturierte Einteilung der MFA-Tätigkeitsgruppen eine klare Aufgabenverteilung sowie rechtliche Sicherheit bei der Delegation medizinischer Tätigkeiten.

Die Tätigkeitsgruppen ermöglichen eine präzise Zuordnung von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Arztpraxis. Durch diese systematische Gliederung wird nicht nur die Qualifikation der Medizinischen Fachangestellten angemessen berücksichtigt, sondern auch deren berufliche Entwicklung gezielt gefördert. Das Modell schafft transparente Strukturen für Arbeitgeber und Mitarbeitende, wodurch Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungsbedarfe klar erkennbar werden.

Die verschiedenen Qualifikationsstufen innerhalb der Tätigkeitsgruppen orientieren sich an den wachsenden Anforderungen des Gesundheitswesens. Dabei werden sowohl die Grundqualifikationen als auch spezielle Zusatzqualifikationen berücksichtigt, die für bestimmte Aufgabenbereiche erforderlich sind. Diese Struktur gewährleistet nicht nur eine hochwertige Patientenversorgung, sondern fördert auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Praxispersonals.

 

Tätigkeitsgruppe I – Administrative und organisatorische Aufgaben

Die erste Tätigkeitsgruppe der Medizinischen Fachangestellten bildet das organisatorische Rückgrat einer jeden Arztpraxis.

Die wesentlichen Aufgaben dieser Tätigkeitsgruppe umfassen:

  • Terminkoordination und Verwaltung des Praxiskalenders unter Berücksichtigung der Auslastung.
  • Patientenempfang und Erfassung der administrativen Daten in der Praxissoftware.
  • Bearbeitung der ein- und ausgehenden Korrespondenz mit Krankenkassen und anderen Gesundheitseinrichtungen.
  • Organisation und Verwaltung der elektronischen Patientenakten gemäß Datenschutzrichtlinien.
  • Koordination von Überweisungen und Einweisungen an andere medizinische Einrichtungen.
  • Vorbereitung und Nachbereitung der Sprechstundendokumentation.
  • Management des Qualitätssicherungssystems der Praxis.
  • Koordination der Wartungstermine für medizinische Geräte und Systeme.
  • Verwaltung des Praxisarchivs und der erforderlichen Dokumentationen.

 

Aufgaben der Tätigkeitsgruppe I

Tätigkeitsgruppe II – Medizinische Grundversorgung und Patientenbetreuung

Hauptsächlich auf die direkte Patientenversorgung konzentriert, deckt die Tätigkeitsgruppe II einen erweiterten Aufgabenbereich ab. Medizinische Fachangestellte übernehmen hier wesentliche Aufgaben der medizinischen Grundversorgung und tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung in der Praxis bei.

Zu den zentralen Aufgaben gehören:

  • Durchführung von Vitalzeichenmessungen wie Blutdruck, Puls und Temperatur.
  • Vorbereitung und Assistenz bei diagnostischen Untersuchungen.
  • Durchführung von Blutentnahmen und Anlegen von Verbänden.
  • Beratung der Patienten zu gesundheitsfördernden Maßnahmen.
  • Organisation und Durchführung von Präventionsmaßnahmen.
  • Überwachung und Dokumentation des Behandlungsverlaufs.
  • Vorbereitung und Sterilisation von medizinischen Instrumenten.
  • Durchführung von EKG-Untersuchungen und Lungenfunktionstests.
  • Betreuung von chronisch kranken Patienten nach ärztlicher Anweisung.
  • Unterstützung bei der Wundversorgung und Nachsorge.

 

Aufgaben der Tätigkeitsgruppe II

Tätigkeitsgruppe III – Spezialisierte medizinische Tätigkeiten

Die Tätigkeitsgruppe III erfordert von Medizinischen Fachangestellten ein besonders hohes Maß an Expertise und Verantwortungsbewusstsein.

Spezialisierte Kompetenzen in der Tätigkeitsgruppe III sind:

  • Selbstständige Durchführung von Lungenfunktionsprüfungen und Interpretation der Messwerte.
  • Eigenverantwortliche Blutentnahme und fachgerechte Aufbereitung von Laborproben.
  • Durchführung und Auswertung von EKG-Untersuchungen.
  • Assistenz bei kleineren operativen Eingriffen unter ärztlicher Aufsicht.
  • Vorbereitung und Durchführung von speziellen Behandlungsmethoden nach ärztlicher Anordnung.
  • Fachkundige Wundversorgung und Dokumentation des Heilungsverlaufs.
  • Qualifizierte Beratung von Patienten zu präventiven Maßnahmen.
  • Koordination und Durchführung von Disease-Management-Programmen.
  • Selbstständige Durchführung von Hygienemaßnahmen nach aktuellen Standards.

 

Kompetenzen der Tätigkeitsgruppe III

Qualifikationsanforderungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für MFAs

Der Berufsweg der Medizinischen Fachangestellten beginnt mit einer dreijährigen dualen Ausbildung, die theoretisches Wissen und praktische Erfahrungen optimal verbindet. Nach erfolgreichem Abschluss eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten zur fachlichen Spezialisierung.

Diese Qualifizierungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen mit Schwerpunkt Praxismanagement.
  • Physician Assistant mit akademischem Abschluss.
  • Abrechnungsmanager für ambulante Versorgung.
  • Qualitätsmanagementbeauftragte im Gesundheitswesen.
  • Fachkraft für ambulantes Operieren.
  • Koordinator für Disease-Management-Programme.
  • Spezialisierung in der Wundversorgung und Wundmanagement.
  • Zusatzqualifikation im Bereich Hygiene und Infektionsprävention.
  • Weiterbildung zur Praxisanleiterin für Auszubildende.
  • Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement.

 

Digitale Praxisverwaltung mit medatixx – Effiziente Unterstützung für MFA-Tätigkeitsbereiche

Die moderne Praxisverwaltung erfordert digitale Lösungen, die die vielfältigen Aufgaben der Medizinischen Fachangestellten (MFA) optimal unterstützen. Mit ihrer Praxissoftware bietet medatixx ein umfassendes System, das Terminplanung, Patientenverwaltung und medizinische Dokumentation effizient bündelt und so den Praxisalltag spürbar erleichtert.

Mit durchdachten Modulen und automatisierten Arbeitsprozessen sorgt die Software für Transparenz bei der Aufgabenverteilung und ermöglicht eine strukturierte, qualitätsgesicherte Durchführung aller MFA-Tätigkeiten. Dadurch gewinnen Praxisteams mehr Zeit für die Patientenversorgung und profitieren von einer nahtlosen Zusammenarbeit.

 

Erfolgsfaktoren bei der Zuordnung von MFA-Tätigkeitsgruppen in der Praxis

Die systematische Zuordnung von Tätigkeitsgruppen in der Arztpraxis erfordert ein durchdachtes Konzept, das sowohl die individuellen Kompetenzen der Medizinischen Fachangestellten als auch die spezifischen Anforderungen der Praxis berücksichtigt. Eine klare Strukturierung der Aufgabenbereiche ermöglicht nicht nur eine effiziente Arbeitsorganisation, sondern fördert auch die berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden. Dabei spielen regelmäßige Personalentwicklungsgespräche eine zentrale Rolle, um Qualifikationen und Interessen optimal mit den Praxisanforderungen in Einklang zu bringen.

Für eine erfolgreiche Integration der Tätigkeitsgruppen empfiehlt sich die Entwicklung eines praxisinternen Kompetenzrasters, das die verschiedenen Kompetenzen der MFAs transparent abbildet und gleichzeitig Entwicklungspotenziale aufzeigt. Dies schafft nicht nur Klarheit bei der Aufgabenverteilung, sondern unterstützt auch bei der gezielten Weiterbildungsplanung und ermöglicht eine leistungsgerechte Vergütung. Ein solches System sollte regelmäßig evaluiert und an die sich wandelnden Anforderungen im Gesundheitswesen angepasst werden.