Porträt: Der Freiheitsliebende

Der Internist und Allgemeinmediziner Dr. Daniel Urban unterstützt mit seinem MVZ die hausärztliche Versorgung auf der Schwäbischen Alb.

Aufbau der eigenen Praxis

Diese Entscheidung war nicht nur ein beruflicher Schritt, sondern auch eine bewusste Entscheidung für das ländliche Leben. „Für uns war klar: Der ländliche Raum ist attraktiv, besonders für die Kinder. Und die Region hier, nah am Bodensee und an der Schweiz, ist landschaftlich einfach wunderschön“, findet er. Zudem bot die Nähe zu alten Netzwerken und Beziehungen eine ideale Grundlage für den Aufbau seiner Praxis.

Nach seiner Facharztausbildung zum Internisten arbeitete er zunächst in zwei Praxen und absolvierte eine zusätzliche Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin, bevor er sich 2017 niederließ. Bevor er 2023 sein eigenes MVZ gründete, arbeitete er mehrere Jahre als Teilhaber einer Gemeinschaftspraxis. Im MVZ hat er die Führungsrolle übernommen, trifft Entscheidungen und gestaltet die Praxis nach seinen Vorstellungen. „Es ist wichtig, dass einer den Hut aufhat. Das bedeutet nicht, dass ich alles allein entscheide – wir besprechen vieles in unserem Leitungsteam oder mit den Praxisteams vor Ort. Aber am Ende muss es eine klare Richtung geben“, betont er.

Urban ist nicht nur ein erfahrener Arzt, sondern auch ein reflektierter Unternehmer, der die Herausforderungen des Gesundheitswesens klar erkennt. „Früher war die unternehmerische Seite für mich in einer kleinen Praxis überschaubar, aber heute, mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehreren Standorten, steigenden Lohnkosten, Inflation und der Budgetierung, müssen wir uns viel mehr mit Prozessoptimierung und Effizienz beschäftigen“, erklärt er.

Blick in die Zukunft des Arztalltags

Der Internist wirkt wie jemand, der die Dinge grundlegend verändern möchte – nicht nur in seiner Praxis, sondern im gesamten Gesundheitssystem. In einer Welt, in der Fachkräftemangel und eine alternde Gesellschaft den Druck auf die medizinische Versorgung erhöhen, erweist sich Urban als flexibler Denker, der bereits jetzt die Weichen für die nächsten Jahre stellt. „Ich glaube, wir wissen alle nicht genau, wie es in fünf Jahren aussehen wird“, sagt er nachdenklich, „aber wir müssen uns anpassen – flexibler sein. Das gilt für jeden Job heute, auch für uns Ärzte.“

Er beschreibt einen zukünftigen Alltag, in dem digitale Assistenten, künstliche Intelligenz (KI) und spezialisierte Assistenzkräfte die Praxis effizienter machen sollen. „Unsere Strategie ist es, ein regionales Praxisnetz zu schaffen – mit Standorten, die alles anbieten. Der Patient muss dort alles bekommen, was er braucht, und das möglichst unkompliziert: von der Blutabnahme bis zur Rezeptausstellung. Ist kein Arzt vor Ort, muss die Möglichkeit bestehen, telemedizinisch Hilfe zu bekommen.“ Ärztinnen und Ärzte, so Urbans Wunsch, sollen sich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren: die Diagnostik sowie Entscheidungen über Therapien und Behandlungspläne.

„Jeder soll sich einbringen können.“

Dr. Daniel Urban

Digitalisierung als zentraler Hebel

Auf dem Weg dahin sieht er besonders die Digitalisierung als zentralen Hebel, um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern. „Die KI kann beispielsweise Anamnese, Dokumentation, Arztbriefe und Abrechnungen vorbereiten, damit Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für Patientinnen und Patienten haben.“ Für ihn ist klar: Ohne technische Innovationen und Delegation wird das Gesundheitssystem nicht zukunftsfähig sein.

Doch die größten Herausforderungen liegen für den Arzt nicht nur in der Technik, sondern auch im Change Management. „Viele Ärztinnen und Ärzte tun sich schwer damit, Verantwortung abzugeben“, berichtet er. Die Jüngeren seien seiner Erfahrung nach offener, weil sie wüssten, dass die Zukunft des Berufs nicht in den traditionellen Strukturen liegen kann.

Kreativen Raum schaffen

Urban ist nicht nur ein Verfechter der Digitalisierung, sondern auch ein Arzt, der großen Wert auf Eigenverantwortung und Freiraum legt – für sich und sein Team. „Ich habe in der Klinik gemerkt, wie sehr mich das starre System einschränkt. Mir ist es wichtig, unabhängig zu sein und Entscheidungen gemeinsam mit meinem Team zu treffen. Wir probieren neue Prozesse aus und verwerfen sie, wenn sie nicht funktionieren.“ Dieser kreative Raum ist für den 44-Jährigen essenziell: „Jeder soll sich einbringen können.“ Aber er ist sich auch bewusst, dass diese Freiheit Zeit braucht – Zeit, die viele Ärztinnen und Ärzte im stressigen Praxisalltag oft nicht haben. „In der Praxis hast du so wenig Kapazität, dich mit Verbesserungen auseinanderzusetzen, weil du im Tagesgeschäft eingespannt bist.“ Deshalb hat sich Urban dafür entschieden, auch Tage im Büro zu verbringen, um strategisch zu arbeiten.

Privat findet Urban seinen Ausgleich in der Natur. Jeden Tag versucht er, eine Stunde mit seiner Hündin im Wald zu verbringen. „Das ist mein Elixier. Es sortiert meinen Kopf und gibt mir die Energie, weiterzumachen.“ Auch die Zeit mit seiner Familie ist ihm heilig. An den Wochenenden stehen gemeinsame Ausflüge auf dem Programm, oder er begleitet seinen Sohn zu Fußballspielen.

Medicum Zollernalb

Das Medicum Zollernalb ist ein modernes medizinisches Versorgungszentrum im Zollernalbkreis (Schwäbische Alb), das auf eine umfassende hausärztliche Betreuung spezialisiert ist. Unter der Leitung von Dr. Daniel Urban bietet das MVZ ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen in der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin. Neben der klassischen Versorgung setzt das MVZ auf innovative Konzepte und moderne Technologien, um eine, effiziente und gleichzeitg patientenorientierte Versorgung zu gewährleisten.

medicum-zollernalb.de