Welche Chronikerziffern gibt es im einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM)? Übersicht und Bedeutung

Chronikerziffern im EBM sorgen für eine strukturierte Abrechnung bei chronisch Erkrankten. Sie berücksichtigen den erhöhten Betreuungsaufwand, fördern eine effiziente Dokumentation und unterstützen Einrichtungen bei der langfristigen Versorgung dieser Patienten. Jetzt mehr lesen bei medatixx!
Welche Chronikerziffern gibt es im einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM)? Übersicht und Bedeutung

Chronikerziffern im einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) ermöglichen eine gezielte Abrechnung für die Behandlung chronisch kranker Patienten. Sie berücksichtigen den erhöhten Betreuungsaufwand und fördern eine qualitativ hochwertige Versorgung durch strukturierte Dokumentation und Abrechnung. So unterstützen sie Ärzte und Praxisteams bei der langfristigen Betreuung und optimalen Versorgung von Patienten mit chronischen Erkrankungen.

 

Grundlagen der Chronikerziffern im EBM-System

Die Chronikerziffern wurden im Rahmen des EBM eingeführt, um den Mehraufwand bei der Versorgung chronisch Kranker angemessen zu vergüten. Sie basieren auf den Richtlinien der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und sind eng mit gesetzlichen Vorgaben abgestimmt. Dieses Abrechnungssystem erlaubt es, verschiedene Aspekte der Behandlung – von regelmäßigen Kontrolluntersuchungen bis zur fachärztlichen Koordination – abzubilden und sicher abzurechnen.

Ziel der Chronikerziffern ist die Förderung einer strukturierten, qualitativ hochwertigen Behandlungsführung in der ambulanten Versorgung. Die Integration in Praxissoftware erleichtert dabei die Dokumentation und reduziert den administrativen Aufwand, sodass Ärzte sich auf die patientenorientierte Betreuung konzentrieren können.

 

Vollständige Übersicht aller aktuellen Chronikerziffern

Der aktuelle Katalog umfasst wesentliche Chronikerziffern für die hausärztliche Versorgung.

Dazu zählen:

  • 03220: Grundpauschale für die Betreuung eines Chronikers ab dem 6. Lebensjahr
  • 03221: Zusatzpauschale für die intensive Betreuung von Chronikern mit mindestens zwei chronischen Erkrankungen
  • 03222: Chronikerpauschale für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2
  • 04220: Betreuungspauschale für chronisch kranke Kinder bis zum vollendeten 5. Lebensjahr
  • 04221: Zusätzliche Chronikerpauschale bei schwerwiegenden Verlaufsformen
  • 04222: Spezielle Betreuungspauschale für chronisch kranke Kinder mit Entwicklungsstörungen

 

Anwendungskriterien und Voraussetzungen für Chronikerziffern

Die Abrechnung von Chronikerziffern im hausärztlichen Bereich erfordert eine sorgfältige Prüfung verschiedener Faktoren. Grundsätzlich muss bei den Patienten eine behandlungsbedürftige chronische Erkrankung vorliegen, die eine kontinuierliche ärztliche Versorgung über mindestens zwei Quartale notwendig macht. Die Diagnose sollte dabei gemäß den aktuellen medizinischen Leitlinien gesichert sein und entsprechend dokumentiert werden.

Für die korrekte Anwendung der Chronikerziffern ist es erforderlich, dass der Patient mindestens zwei persönliche Arzt-Patienten-Kontakte pro Quartal wahrnimmt. Diese Kontakte müssen im Zusammenhang mit der chronischen Grunderkrankung stehen und eine entsprechende Behandlung oder Verlaufskontrolle beinhalten. Die Dokumentation dieser Kontakte muss dabei lückenlos und nachvollziehbar in der Patientenakte erfolgen.

Bei der Abrechnung ist besonders zu beachten, dass die Versicherten aktiv in ihre Behandlung eingebunden werden. Dies bedeutet, dass ein individueller Behandlungsplan erstellt und regelmäßig aktualisiert werden muss. Zudem sollten Therapieziele gemeinsam festgelegt und deren Erreichung dokumentiert werden. Die Praxissoftware unterstützt dabei durch automatische Erinnerungen und strukturierte Dokumentationsvorlagen.

 

Anwendungskriterien für Chronikerziffern

Praxismanagement mit medatixx: Effiziente und digitale Lösungen für die Chroniker-Abrechnung

Die digitale Transformation im Gesundheitswesen hat die Verwaltung chronisch kranker Patienten grundlegend vereinfacht. Praxismanagement-Systeme von medatixx automatisieren den komplexen Abrechnungsprozess der Chronikerziffern und sorgen dabei für eine präzise und EBM-konforme Dokumentation. So werden Arbeitsabläufe effizienter gestaltet und Abrechnungsfehler minimiert.

Dank der integrierten Softwarelösung werden abrechnungsrelevante Diagnosen automatisch erkannt und die korrekte Erfassung der entsprechenden Ziffern unterstützt. Die nahtlose Einbindung der EBM-Anforderungen in die Praxissoftware ermöglicht eine umfassende Verwaltung der Patientenstammdaten sowie eine lückenlose Dokumentation chronischer Erkrankungen. Intelligente Analyse-Tools helfen dabei, den Überblick über die Behandlungsfälle zu behalten und die Patientenbetreuung gezielt zu optimieren.

 

Dokumentationspflichten und rechtliche Aspekte

Eine präzise Dokumentation bei der Abrechnung von Chronikerziffern sichert die rechtliche Absicherung der Praxis. Dabei müssen alle relevanten Gesundheitsdaten, Behandlungsschritte und Kontrolltermine lückenlos erfasst werden, um den Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung gerecht zu werden.

Für die Qualitätssicherung sind Nachweise über Diagnosen nach ICD-10, Patientenkontakte und therapeutische Maßnahmen unerlässlich. Diese Daten sind mindestens zehn Jahre aufzubewahren und bei Prüfungen vorzeigbar. Die Praxissoftware sollte die strukturierte Erfassung von Behandlungszielen, Medikationsänderungen und Kontrolluntersuchungen ermöglichen, um sowohl gesetzliche Vorgaben zu erfüllen als auch die Versorgung chronisch Kranker effizient zu unterstützen.

 

Häufige Abrechnungsfehler vermeiden und Regelkonformität sicherstellen

Bei der Abrechnung von Chronikerziffern ist besondere Sorgfalt geboten, da Fehler schnell zu Honorarkürzungen führen können. Praxen sollten deshalb systematische Kontrollmechanismen etablieren, um Abrechnungsfehler zu vermeiden und die Einhaltung aller Vorgaben sicherzustellen. Ein gut organisiertes Qualitätsmanagement und regelmäßige Schulungen des Teams sind dabei unverzichtbar, um eine fehlerfreie Dokumentation und Abrechnung zu gewährleisten.

Eine spezialisierte Praxissoftware kann dabei unterstützen, Dokumentationslücken zu schließen und den gesamten Abrechnungsprozess zu optimieren. Besonders wichtig ist es, die kontinuierliche Dokumentation der chronischen Erkrankung sowie die Nachweise über persönliche Arzt-Patienten-Kontakte sorgfältig zu führen und regelmäßig zu aktualisieren. Nur so lässt sich sicherstellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden und die Abrechnung reibungslos verläuft – zum Schutz der Praxis und zur Sicherung einer hochwertigen Patientenversorgung.