Ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) für Ärzte verpflichtend? Alles Wissenswerte im Überblick

Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) zählt zu den zentralen Maßnahmen der Digitalisierung im Gesundheitswesen und hat die bisherigen papierbasierten Bescheinigungen vollständig abgelöst. Für ärztliche Praxen bedeutet das eine grundlegende Umstellung administrativer Abläufe, verbunden mit klaren gesetzlichen Vorgaben. Gleichzeitig eröffnet das Verfahren neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung in der Kommunikation mit Krankenkassen und zur Reduzierung manueller Verwaltungsprozesse.
Rechtliche Grundlagen der eAU-Pflicht für Ärzte
Die Verpflichtung zur Nutzung der eAU ergibt sich aus dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) sowie aus der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Vertragsärzte sind seit Januar 2022 gesetzlich dazu angehalten, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausschließlich digital an die Krankenkassen zu übermitteln. Damit wurde ein bundesweit einheitlicher Standard geschaffen, der nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben gewährleistet, sondern auch eine strukturierte und nachvollziehbare Übertragung der Daten sicherstellt.
Verstöße gegen die Pflicht zur digitalen Übermittlung können disziplinarische Maßnahmen nach sich ziehen – darunter Honorarkürzungen durch die Kassenärztlichen Vereinigungen. Der Betrieb eines konformen Systems liegt in der Verantwortung der Praxis, einschließlich der technischen Anbindung an die Telematikinfrastruktur und der Absicherung datenschutzrechtlicher Anforderungen.
Zeitliche Entwicklung und technische Umstellung
Die Einführung der eAU erfolgte in mehreren Schritten: Nach einer Übergangsphase im Jahr 2021 galt ab dem 1. Januar 2022 die Pflicht zur digitalen Übertragung an die Krankenkassen. Seit dem 1. Juli 2023 entfällt zusätzlich die Ausgabe eines Papierausdrucks für Versicherte – seither ist das Verfahren vollständig digitalisiert. Diese stufenweise Einführung gab Praxen die Möglichkeit, notwendige technische Systeme zu implementieren, Mitarbeitende zu schulen und organisatorische Abläufe anzupassen.

Praktische Auswirkungen auf den Praxisalltag
Mit der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) verändern sich die internen Abläufe in Arztpraxen grundlegend. Digitale Bescheinigungen ersetzen den bisherigen Ausdruck mehrerer Papierexemplare, was den administrativen Aufwand deutlich verringert. Die medienbruchfreie Erstellung und Übermittlung verringert Fehlerquellen und beschleunigt den Gesamtprozess spürbar. Personalressourcen lassen sich dadurch gezielter für medizinisch relevante Tätigkeiten einsetzen.
Die vollständig digitale Bearbeitung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erleichtert zudem die Abrechnung mit den Krankenkassen und ermöglicht eine zuverlässige Nachverfolgbarkeit. Alle Vorgänge werden automatisch dokumentiert, revisionssicher archiviert und sind jederzeit digital abrufbar. Das vereinfacht sowohl interne Kontrollprozesse als auch den Umgang mit Rückfragen von Kassen oder Versicherten.
Patientenkommunikation bei der eAU
Mit der Umstellung auf die eAU ist auch eine klare Informationspolitik gegenüber den Patienten erforderlich. Insbesondere muss transparent vermittelt werden, dass keine Papierbescheinigungen mehr für Krankenkassen notwendig sind, da die Übermittlung digital erfolgt. Durch verständliche Erläuterungen zu den Vorteilen des neuen Verfahrens – etwa schnellere Bearbeitung oder geringeres Risiko von Datenverlust – lässt sich die Akzeptanz deutlich steigern. Eine aktive Kommunikation signalisiert Professionalität und fördert das Vertrauen in die digitale Kompetenz der Praxis.
Digitale Praxislösungen für eine effiziente eAU-Abwicklung mit medatixx
Eine moderne Praxissoftware ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die effiziente Umsetzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Sie verbindet gesetzeskonforme Funktionalität mit automatisierten Abläufen und reduziert so den organisatorischen Aufwand spürbar.
Die Lösung von medatixx integriert die eAU nahtlos in bestehende Systeme und passt sich flexibel an Fachrichtung und Praxisgröße an. Zusätzlich stehen digitale Module wie Videosprechstunden, Online-Terminbuchung und Archivierung zur Verfügung – zentral gebündelt auf einer Plattform. Mit über 30 Jahren Erfahrung bietet medatixx neben einer ausgereiften Software auch persönliche Begleitung beim Schritt in die digitale Praxis.
Zukunftsperspektiven der digitalen Krankmeldung
Die digitale Krankmeldung markiert den Auftakt einer tiefgreifenden Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen, die den Praxisalltag dauerhaft verändern wird. Zukünftige Entwicklungen reichen von KI-gestützter Entscheidungsunterstützung über automatisierte Abrechnungsprozesse bis hin zu vernetzten Versorgungsstrukturen. Diese Innovationen zielen nicht nur auf eine Entlastung administrativer Abläufe, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten für gezielte Prävention und individuell abgestimmte Therapien.
Praxen, die frühzeitig auf digitale Standards setzen, sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile. Die eAU steht dabei exemplarisch für den Wandel hin zu einer effizienteren und datengestützten Gesundheitsversorgung. Sie ist nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern ein strategischer Baustein für eine moderne, patientenzentrierte Praxisführung mit nachhaltigem Zukunftspotenzial.