eArztbrief in der Praxis: Förderung, technische Spezifikation & Voraussetzungen

Der eArztbrief digitalisiert den Austausch medizinischer Informationen, spart Zeit und erhöht die Datenqualität in der Praxis. Mit klaren technischen Standards, Fördermöglichkeiten und praxisnaher Softwareintegration wird die digitale Kommunikation sicher, effizient und zukunftsfähig umgesetzt. Jetzt mehr erfahren bei medatixx!
eArztbrief in der Praxis: Förderung, technische Spezifikation & Voraussetzungen

Im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens gewinnt der eArztbrief als Instrument der medizinischen Kommunikation zunehmend an Relevanz. Gesetzliche Rahmenbedingungen, wachsende Anforderungen an Dokumentationsqualität und der Wunsch nach effizienteren Prozessen führen dazu, dass sich digitale Lösungen in der Praxis etablieren.

Die Einführung des eArztbriefs steht exemplarisch für diese Entwicklung: Er verbindet technische Standards mit organisatorischem Wandel und leistet damit einen Beitrag zur sektorenübergreifenden Versorgung. Zudem ermöglicht er die Ausschöpfung bestehender Fördermöglichkeiten und bietet eine Grundlage für die Weiterentwicklung digitaler Praxisinfrastruktur.

 

Was ist der eArztbrief und warum ist er unverzichtbar?

Der elektronische Arztbrief ist ein standardisiertes, digitales Dokument zur strukturierten Übermittlung medizinischer Inhalte. Entwickelt im Rahmen der Telematikinfrastruktur, dient er der sicheren, schnellen und softwaregestützten Kommunikation zwischen medizinischen Leistungserbringern – etwa zwischen Praxen, Kliniken oder weiteren Einrichtungen im Gesundheitswesen.

Im Gegensatz zu frei formulierten Texten folgt der eArztbrief definierten Formatierungsregeln, was eine automatisierte Verarbeitung ermöglicht. Inhalte wie Anamnesen, Befunde oder Therapieempfehlungen lassen sich einheitlich dokumentieren, medienbruchfrei übertragen und revisionssicher archivieren.

 

Unterschiede zum klassischen Arztbrief

Die digitale Variante ersetzt analoge Prozesse vollständig: Keine postalischen Versandwege, keine handschriftlichen Notizen, kein Medienwechsel. Stattdessen werden Inhalte direkt aus dem Praxisverwaltungssystem übernommen und nach festgelegten Standards übermittelt.

Dadurch entfallen typische Fehlerquellen wie Übertragungsverluste oder unvollständige Dokumentationen. Der eArztbrief schafft nicht nur Tempo in der Kommunikation, sondern verbessert auch die Datenqualität und unterstützt die Einhaltung rechtlicher Vorgaben – insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Nachvollziehbarkeit.

 

Fördermöglichkeiten für den eArztbrief nutzen

Verschiedene Förderprogramme unterstützen die digitale Weiterentwicklung von Arztpraxen und erleichtern die Einführung des eArztbriefs durch gezielte finanzielle Entlastung. Dadurch werden Investitionen in moderne Kommunikationsstandards planbarer und zukunftsorientierte Strukturen schneller umsetzbar.

Mögliche Förderansätze umfassen unter anderem:

  • Digitalisierungsprogramme der Kassenärztlichen Vereinigungen: Unterstützung bei der Anschaffung oder Aktualisierung praxisrelevanter Softwarekomponenten
  • Bundesweite Initiativen zur Innovationsförderung im Gesundheitswesen: Zuschüsse für Projekte, die die digitale Kommunikation und sektorenübergreifende Versorgung verbessern
  • Regionale Modernisierungsprogramme: Länderspezifische Fördermaßnahmen zur Stärkung der digitalen Infrastruktur in ambulanten Einrichtungen
  • Sonderprogramme im Rahmen der Telematikinfrastruktur: Ergänzende Förderungen bei gleichzeitiger technischer Anbindung an zentrale TI-Komponenten
  • Steuerliche Fördermöglichkeiten: Begünstigte Abschreibungsmodelle für digitale Investitionen, etwa über Sofortabschreibung oder degressive AfA

Die konkrete Förderfähigkeit hängt von regionalen Vorgaben und individuellen Praxismerkmalen ab. Eine frühzeitige Information bei der zuständigen KV oder dem Steuerberatungsbüro ist empfehlenswert.

 

Technische Spezifikationen im Überblick

Die Umsetzung des eArztbriefs basiert auf einheitlichen, praxisbewährten Standards, die sowohl Interoperabilität als auch Datensicherheit gewährleisten. Die technischen Spezifikationen ermöglichen eine stabile Integration in bestehende IT-Systeme und erfüllen zugleich die Anforderungen an Vertraulichkeit, Authentizität und langfristige Verfügbarkeit medizinischer Dokumente.

Technische Kernanforderungen im Überblick:

  • Datenformat: XML-basierte Struktur gemäß HL7 FHIR R4 für strukturierte, interoperable Datenübertragung
  • Verschlüsselung: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unter Verwendung moderner Algorithmen wie AES-256 und RSA-4096
  • Übertragungsprotokoll: Gesicherte Kommunikation über HTTPS mit TLS 1.3
  • Dokumentenstandard: PDF/A-3 zur rechtssicheren Archivierung und plattformübergreifenden Lesbarkeit
  • Zeichencodierung: UTF-8 zur fehlerfreien Darstellung sprachspezifischer Zeichen
  • Dateigröße: Unterstützung von Dokumenten bis zu einer Gesamtgröße von 25 MB einschließlich Anhängen

 

Technische Spezifikationen

Systemkompatibilität und Schnittstellen

Für die Integration des eArztbriefs ist die Anbindung an Praxisverwaltungssysteme (PVS) über standardisierte Programmierschnittstellen (APIs) vorgesehen. Diese gewährleisten die Kompatibilität mit allen marktüblichen PVS-Lösungen und ermöglichen eine reibungslose Übertragung strukturierter Inhalte innerhalb bestehender IT-Umgebungen.

Durch bidirektionale Schnittstellen ist ein automatisierter Austausch von Patientendaten zwischen unterschiedlichen Systemkomponenten realisierbar. Dies reduziert manuelle Eingaben, erhöht die Datenkonsistenz und optimiert den Gesamtprozess der medizinischen Dokumentation. Die technische Architektur des eArztbriefs lässt sich dabei flexibel an individuelle Systemlandschaften anpassen – ohne Einschränkungen bei Funktionalität oder Datensicherheit.

 

Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung

Ein reibungsloser Übergang zum eArztbrief setzt stabile organisatorische Rahmenbedingungen voraus. Dazu zählen eine frühzeitige Projektstrukturierung, die Festlegung interner Zuständigkeiten sowie die Koordination durch eine klar benannte Ansprechperson. Die erfolgreiche Einführung digitaler Prozesse hängt wesentlich von einer systematischen Vorbereitung und der Einbindung aller relevanten Teammitglieder ab.

Neben technischer Integration spielt die Qualifizierung des Personals eine zentrale Rolle. Schulungen und begleitende Einarbeitungsphasen schaffen die nötige Handlungssicherheit im Umgang mit neuen Funktionen. Ein gestuftes Vorgehen – etwa durch parallelen Betrieb von digitalem und analogem Briefverkehr – ermöglicht einen kontrollierten Übergang und verringert Risiken, ohne den Praxisablauf zu stören.

 

Digitale Praxislösungen mit medatixx: eArztbrief nahtlos integrieren

Die Praxissoftwarelösungen von medatixx ermöglichen eine strukturierte und benutzerfreundliche Integration des eArztbriefs in bestehende digitale Arbeitsprozesse. Alle relevanten Module – von der Erstellung über den Versand bis zur Archivierung – sind innerhalb der Systeme vollständig abbildbar und lassen sich ohne Medienbruch in den Praxisalltag einbinden. Die Anwendungen sind dabei für verschiedene Versorgungsformen geeignet, darunter Einzelpraxen, Berufsausübungsgemeinschaften und medizinische Versorgungszentren.

Mit dem Konzept „TI as a Service“ wird der Anschluss an die Telematikinfrastruktur inklusive eArztbrief-Funktionalität technisch betreut und regelmäßig aktualisiert. Dadurch bleibt die eingesetzte Softwarelösung stets auf dem aktuellen Stand gesetzlicher und technischer Anforderungen. Die Kombination aus stabiler Systemarchitektur, automatisierten Prozessen und praxisnaher Bedienlogik macht medatixx zu einem der etablierten Anbieter für digitale Kommunikation im ambulanten Gesundheitswesen.

 

Der Weg zur Einführung des digitalen Arztbriefs – Nächste Schritte

Der Übergang zum digitalen Arztbrief beginnt mit einer systematischen Bedarfsanalyse, die die individuellen Anforderungen und vorhandene IT-Strukturen erfasst. Darauf aufbauend erfolgt die Kontaktaufnahme mit qualifizierten Softwareanbietern, um technische Beratung und systembezogene Demonstrationen zu erhalten. Diese ermöglichen eine gezielte Bewertung von Funktionalität, Benutzerführung und Integrationsfähigkeit in bestehende Abläufe.

Nach Auswahl einer geeigneten Lösung kann die technische Umsetzung in enger Abstimmung mit dem Anbieter vorbereitet werden. Eine schrittweise Einführung, begleitet von Schulungsmaßnahmen und Prozessanpassungen, sichert die nachhaltige Etablierung des eArztbriefs im Praxisbetrieb. Damit entsteht eine verlässliche Grundlage für rechtssichere, standardisierte Kommunikation im Rahmen der Telematikinfrastruktur.