Interview: „Absolut zufrieden“

Die allgemeinmedizinische Praxis Mazen Khader in Neukirchen-Vluyn betreibt seit Kurzem ihre Praxissoftware im Cloud-Betrieb. Praxismanager Dominik Geiße berichtet über die ersten Erfahrungen und gibt Tipps für den Umstieg auf die Cloud.

DOMINIK GEISSE ist Praxismanager und zeitgleich im Technik-Team der medatixx-Niederlassung West tätig.

Sie nutzen bei Ihrer Praxissoftware medatixx seit einigen Monaten den Cloud-
Betrieb. Was spricht für diesen Ansatz?

Der Anlass war, dass wir den Server hätten erneuern müssen. Gleichzeitig steht bei uns altersbedingt in den nächsten Jahren eine Weitergabe bzw. ein Verkauf der Praxis an. Und da ist es natürlich unser Ziel, die Praxis auch IT-technisch gut aufzustellen. Wir haben noch während der Pandemie die Software medatixx eingeführt, was eine ausgezeichnete Entscheidung war. Der Rechenzentrumsbetrieb ist jetzt ein weiterer Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen IT-Ausrichtung. Gerade für etwas kleinere Praxen wie unsere – wir haben zehn Angestellte und fünf bis sechs Arbeitsplätze – ist das super, wir sind absolut zufrieden.

Welche Vorteile sehen Sie im Alltag nach jetzt einigen Monaten Erfahrung?

Das hat viele Facetten. Erstens brauchen wir den riesigen Server nicht mehr. Wir müssen uns auch weder um Updates noch um Datensicherung kümmern. Die Verlagerung des Konnektors ins Rechenzentrum hat noch mal ein Plus an Stabilität bei den TI-Anwendungen gebracht. Auch bei der IT-Sicherheit haben wir weniger eigenen Aufwand, die Firewall ist jetzt im FortiClient integriert. Sie ist jetzt auch flexibler, wir konnten uns eigene Funktionen wünschen, zum Beispiel bestimmte Content-Filter. Das fanden wir sehr hilfreich. Kurz gesagt: Für eine Praxis, die mehr mit und an den Patientinnen und Patienten tätig sein möchte und sich nicht ständig um die IT kümmern will, ist das eine enorme Entlastung. Und das sehe nicht nur ich so, das sieht auch der Chef so.

Wie läuft die Datensicherung bei einer Cloud-Praxissoftware ab?

Wir haben vorher mit BackupAssist gearbeitet, die Bänder wurden da jeden Tag durchs Personal oder vom Chef selbst gewechselt. Jetzt passiert das alles im Rechenzentrum, wir haben damit nichts mehr zu tun. Das ist sehr komfortabel, fühlt sich aber auch ein bisschen ungewohnt an. Unser Wunsch wäre, dass wir künftig auf Anfrage oder in regelmäßigen Abständen eine Kopie ausgehändigt bekommen. Nötig ist das wahrscheinlich nicht, aber für Notfälle. 

Als Hausarztpraxis nutzen Sie auch Medizintechnik. Wie funktioniert das bei einer Praxissoftware in der Cloud?

Wir nutzen Lungenfunktionsmessung, EKG, Langzeit-EKG und ein Ultraschallgerät. Die Anbindung dieser Geräte war tatsächlich mit der einen oder anderen Schwierigkeit verbunden. Aber letztlich haben wir es hinbekommen, medatixx hat da viel Engagement gezeigt. Das wäre auch eine Empfehlung an andere Praxen: Die Anbindung der Medizintechnik sollte man vor einem Umstieg in die Cloud gut planen und auch mit dem Praxis-IT-Hersteller sprechen. Das ist kein Selbstläufer. 

Sorgen, dass das Internet ausfallen könnte, haben Sie nicht?

Doch. Es bleibt natürlich ein Restrisiko. Das wollen wir künftig dadurch minimieren, dass wir eine Backup-Lösung über Mobilfunk nutzen. Quasi als zweite Pipeline, falls doch mal ein Bagger eine Leitung durchtrennt.