Was ist der Unterschied zwischen KIM und TIM? – Vergleich der sicheren Kommunikationslösungen im Gesundheitswesen

Was sind die Unterschiede zwischen KIM und TIM im Gesundheitswesen? Der Artikel vergleicht die beiden sicheren Kommunikationslösungen, erklärt ihre Funktionsweisen, Anwendungsbereiche und zeigt, welche Systeme sich für unterschiedliche Anforderungen am besten eignen. Jetzt informieren bei medatixx!
Was ist der Unterschied zwischen KIM und TIM? – Vergleich der sicheren Kommunikationslösungen im Gesundheitswesen

Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen schreitet kontinuierlich voran und stellt Gesundheitseinrichtungen vor die wichtige Entscheidung, welche Kommunikationslösung für ihre speziellen Anforderungen am besten geeignet ist. KIM (Kommunikation im Medizinwesen) und TIM (Trusted Instant Messenger) repräsentieren dabei zwei zentrale Säulen der sicheren digitalen Kommunikation, die sich in ihren Einsatzmöglichkeiten und Funktionsweisen grundlegend unterscheiden.

Für medizinische Einrichtungen ist das Verständnis dieser Unterschiede von entscheidender Bedeutung, da sie direkten Einfluss auf die täglichen Arbeitsabläufe und die Kommunikation mit Kollegen und Patienten haben. Beide Systeme wurden speziell für das Gesundheitswesen entwickelt und erfüllen strenge Anforderungen an Datenschutz und Informationssicherheit. Die Wahl zwischen KIM und TIM hängt maßgeblich von den individuellen Kommunikationsanforderungen und dem Digitalisierungsgrad der jeweiligen Einrichtung ab.

 

KIM und TIM im Überblick – Die Grundlagen der sicheren Gesundheitskommunikation

Sichere digitale Kommunikationswege sind in der modernen Gesundheitsversorgung unverzichtbar. Innerhalb der Telematikinfrastruktur wurden dabei zwei zentrale Systeme entwickelt: KIM (Kommunikation im Medizinwesen) und TIM (Messenger für die Team-Kommunikation im Medizinwesen). KIM basiert auf einem E-Mail-System und ermöglicht den rechtssicheren Austausch von medizinischen Dokumenten wie elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) und eRezepten.

TIM dient der schnellen, direkten Kommunikation im Team und erleichtert den Echtzeit-Austausch zwischen medizinischem Fachpersonal. Beide Lösungen entsprechen den höchsten Datenschutzanforderungen und können nahtlos in vorhandene Praxisverwaltungssysteme integriert werden, um eine sichere und effiziente Kommunikation zu gewährleisten.

 

Funktionsweise und technische Unterschiede der beiden Kommunikationssysteme

Die technische Architektur von KIM basiert auf einem dezentralen E-Mail-System, das speziell für die Telematikinfrastruktur entwickelt wurde. Der Dienst nutzt modernste Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und ermöglicht die direkte Integration in bestehende Praxisverwaltungssysteme. Die Authentifizierung erfolgt über den elektronischen Heilberufsausweis, wodurch eine eindeutige Identifikation der Kommunikationspartner gewährleistet wird.

TIM hingegen funktioniert als Echtzeit-Messenger-Dienst und verwendet eine zentrale Serverarchitektur für die Nachrichtenübermittlung. Das System arbeitet mit einer Hybrid-Verschlüsselung, die sowohl synchrone als auch asynchrone Kommunikation ermöglicht. Besonders bemerkenswert ist die automatische Synchronisation zwischen verschiedenen Endgeräten, was den Arbeitsalltag in der Praxis erheblich erleichtert.

Ein wesentlicher technischer Unterschied liegt in der Art der Datenübertragung: Während KIM primär für den strukturierten Austausch von medizinischen Dokumenten und Befunden optimiert ist, eignet sich TIM besonders für die schnelle, direkte Kommunikation im Praxisalltag. Die Integration beider Systeme erfolgt nahtlos in die Telematikinfrastruktur (TI), wobei unterschiedliche Protokolle für die sichere Übermittlung sensibler Gesundheitsdaten zum Einsatz kommen.

 

Anwendungsbereiche und Zielgruppen – Wer nutzt was in der Praxis?

In der modernen Gesundheitsversorgung nutzen verschiedene Fachgruppen diese Kommunikationswege entsprechend ihrer spezifischen Bedürfnisse. Besonders in größeren Einrichtungen wie Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) ergänzen sich beide Systeme optimal und ermöglichen eine lückenlose Arzt-Patient-Kommunikation.

Die Nutzung verteilt sich wie folgt auf verschiedene Anwendergruppen:

  • Hausarztpraxen setzen KIM hauptsächlich für den Versand von eAU und eArztbriefen ein
  • Facharztpraxen nutzen oft beide Systeme – KIM für die Befundübermittlung, TIM für den kollegialen Austausch
  • Medizinische Versorgungszentren verwenden TIM für die interne Teamkommunikation und KIM für externe Korrespondenz
  • Psychotherapeutische Praxen bevorzugen TIM für die geschützte Kommunikation mit Patienten
  • Ambulante Pflegedienste koordinieren ihre Einsätze über TIM und empfangen Verordnungen via KIM
  • Apotheken nutzen KIM für den Empfang von E-Rezepten und TIM für Rücksprachen mit Ärzten

 

KIM & TIM – Wer nutzt was in der Praxis?

Sicherheit und Datenschutz – DSGVO-Konformität im Vergleich

Auf den höchsten Standards der Gesundheitstelematik basiert die Sicherheitsarchitektur beider Kommunikationssysteme. KIM gewährleistet durch seine Integration in die Telematikinfrastruktur eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gemäß den Vorgaben der gematik. TIM nutzt modernste Verschlüsselungstechnologie, die speziell für den Einsatz im Gesundheitswesen entwickelt wurde. So erfüllen beide Systeme die strengen Datenschutzanforderungen im medizinischen Bereich.

Im Hinblick auf die DSGVO-Konformität bieten sowohl KIM als auch TIM umfassende Protokollierungsfunktionen und detaillierte Zugriffskontrollen. Die Systeme dokumentieren automatisch sämtliche Kommunikationsvorgänge und ermöglichen eine lückenlose Nachverfolgung der Datenübermittlung. Besonders hervorzuheben ist die implementierte Zwei-Faktor-Authentifizierung, die zusätzlichen Schutz vor unbefugtem Zugriff bietet.

Bei der Verarbeitung sensibler Patientendaten gewährleisten beide Dienste die Einhaltung der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen und verfügen über zertifizierte Löschkonzepte. Die regelmäßige Aktualisierung der Sicherheitskomponenten erfolgt automatisch, wodurch eine kontinuierliche Anpassung an neue Bedrohungsszenarien sichergestellt wird. Diese proaktiven Sicherheitsmaßnahmen schaffen eine vertrauenswürdige Grundlage für die digitale Kommunikation im Gesundheitswesen.

 

KIM-Integration in der Praxissoftware: Effiziente Digitalisierung mit medatixx

Moderne Kommunikationslösungen müssen nahtlos in bestehende Praxissoftware integriert werden, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen erfolgreich voranzutreiben. medatixx ermöglicht mit dem innovativen „TI as a Service“-Konzept eine unkomplizierte Einbindung des KIM-Dienstes in die Praxissoftware. Dadurch stehen alle Funktionen direkt zur Verfügung, ohne zwischen verschiedenen Programmen wechseln zu müssen. Dies verbessert den Workflow erheblich und garantiert gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards.

 

Kosten und Implementierung – Praktische Überlegungen für Praxisbetreiber

Ein sicheres Kommunikationssystem einzuführen, verlangt eine sorgfältige Planung der verfügbaren Ressourcen. Obwohl beide Systeme in die bestehende Telematikinfrastruktur eingebunden werden, unterscheiden sich die Anforderungen an die Implementierung deutlich. KIM erfordert aufgrund der notwendigen Komponenten und Zertifikate einen größeren Einrichtungsaufwand, während TIM als App-basierte Lösung mit geringerem Installationsaufwand überzeugt.

Praxisbetreiber sollten bei ihrer Entscheidung den Schulungsbedarf des Praxisteams berücksichtigen. Die Einarbeitung in KIM erfordert durch die tiefere Integration in die Praxissoftware mehr Zeit, ermöglicht jedoch langfristig effizientere Arbeitsabläufe. TIM hingegen zeichnet sich durch eine intuitive Benutzeroberfläche aus, die sich schnell in den Praxisalltag integrieren lässt und einen geringeren Schulungsaufwand nach sich zieht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die technische Ausstattung der Praxis. Während TIM auf verschiedenen mobilen Endgeräten läuft und damit flexibel einsetzbar ist, benötigt KIM eine fest installierte Infrastruktur mit entsprechender Hardware. Diese unterschiedlichen Anforderungen wirken sich direkt auf die Arbeitsplatzgestaltung und die Organisation der Praxisabläufe aus.

 

Die Zukunft der sicheren Kommunikation – Welches System passt zu welcher Praxis?

Die Wahl zwischen KIM und TIM richtet sich nach den individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen jeder Praxis. Während beide Lösungen sichere Kommunikationswege im Gesundheitswesen bieten, unterscheiden sie sich in ihrem Fokus und den angebotenen Funktionen. Faktoren wie Praxisgröße, Fachrichtung und vorhandene technische Infrastruktur spielen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung. Auch der Digitalisierungsgrad und die Art der Patientenkommunikation beeinflussen, welches System besser geeignet ist.

Für kleinere Einzelpraxen mit standardisiertem Kommunikationsbedarf ist KIM oft die passende Wahl, da es eine zuverlässige und etablierte Lösung darstellt. Größere Praxen oder medizinische Versorgungszentren profitieren hingegen von den erweiterten Funktionen moderner Systeme wie TIM, die insbesondere bei komplexeren Dokumentations- und Kommunikationsanforderungen Vorteile bieten. Letztlich sollte die Entscheidung stets auf einer genauen Analyse der Praxisbedürfnisse und der angestrebten Digitalisierungsziele basieren, um eine zukunftssichere und effiziente Kommunikationslösung zu gewährleisten.